Der Brandenburg-Tag 2021 des KDB in Bestensee
Das große Sommerevent des KDB, der „KDB-Tag“ aller Brandenburger Karatevereine, fand am 14. August 2021 zum sechsten Mal in Folge mit über 160 Teilnehmern in Bestensee statt.
KDB-Präsidentin Manja Lenk begrüßte gegen 10:00 Uhr die Karateka, die sich in der Halle der Bestenseer Landkostarena voller Vorfreude auf die kommenden Stunden einfanden. Dann begannen die unterschiedlichen Veranstaltungen, die alle die verschiedenen Seiten des Karate spiegelten.
Kata-Landestrainer Christian F. Karohs versammelte in Halle 1 fast alle Gürtelfarben, um ihnen drei Dinge beizubringen, die ihnen helfen sollen, ihre Kata-Performances zu verbessern. Bei Marc Puhlmann begannen fast alle erschienenen Kinder – und das waren beim diesjährigen KDB-Tag deutlich mehr als je zuvor – den Tag mit einem sogenannten „Kinder-Spezial“ zum Thema „Selbstverteidigung“. Das schien genau ihr Thema zu sein und es wurde den gebannt lauschenden Kindern so anschaulich von Marc Puhlmann nahegebracht, dass sie das Gesehene mit beeindruckender Konzentriertheit umzusetzen versuchten.
Das Thema „Kinder und Karate“ war einer der Schwerpunkte dieses Jahres. Nach den pandemiebedingten Einschränkungen seit 2020 und dem langen faktischen Lockdown zwischen November und Mai dieses Jahres sollte in besonderem Maße den Interessen der Kinder Rechnung getragen werden. Unstrittig haben sie den größten Teil der sozialen Kosten in dieser Situation zu tragen: Isoliertes Schulgeschehen vor dem Laptop zu Hause und der weitgehende Wegfall der wichtigen sozialen Kontakte mit anderen Kindern und Erwachsenen.
Marc Puhlmann und Thomas Schulze, der die Kinder zu einer Grundschul-Einheit einlud, haben auf diese Weise mit ihren Angeboten auf die Lage der Kinder reagiert. Auch Thomas Schulze führte die Kinder mit pädagogischem und didaktischem Geschick durch sein Programm. Der Ansturm der Kinder war enorm!
Am Vormittag war aber ebenso ein „Techniktraining“ von Marvin Mauer, dem Kumite-Landestrainer, für alle an Kumite Interessierten zu besuchen, um auch jenen, deren Präferenz bei Kata liegt, das Kumite ein wenig näher zu bringen. Ebenfalls vor der Mittagspause waren die Erwachsenen eingeladen, sich von Marc Puhlmann über verschiedene Techniken der Selbstverteidigung vertiefend unterrichten zu lassen. Und wie in jedem Jahr schwang auch diesmal Mathias Gäbel den Säbel: Alle Teilnehmer dieses Kurses hatten ihre Bokken, die den Samuraischwertern nachgebildeten Holzwaffen, mitgebracht und übten damit, während Landes-Kampfrichterreferent Peter Ludwig sich in zwei Einheiten um die Dan-Anwärter bemühte, um sie in die Geheimnisse des Kampfrichtens einzuführen.
Der Höhepunkt jedes KDB-Tages liegt in der Ehrung von Vereinen, in denen besonders ehrungswürdige Ereignisse zu verzeichnen sind, und von Athleten, deren Leistungen und Erfolge außergewöhnliche Beachtung und Anerkennung verdienen.
Zunächst begrüßte Präsidentin Manja Lenk den SG Grün-Weiß Schlepzig e.V. aus Schlepzig und Fudo-Shin Dojo e.V. aus Groß-Glienicke als neu hinzugekommene Vereine im Landesverband.
Darauf folgte die öffentliche Bekanntmachung der Bestätigung der drei Brandenburger Karate-Landesleistungsstützpunkte durch das KDB-Präsidium. Dazu gehören, wie in der Vergangenheit auch schon, der 1. BKSV e.V. in Brandenburg a.d.H. mit dem Trainingsschwerpunkt Kumite und der HSV e.V. in Cottbus mit dem Trainingsschwerpunkt Kata. Der Dritte im Bunde ist der neu hinzukommende SC Karate Bestensee e.V. in Bestensee mit dem Trainingsschwerpunkt Kata.
Das Präsidium des Landesverbandes ehrte am 14. August 2021 zu ihrem 30jährigen Gründungsjubiläum den Eberswalder Karateverein „Eber-Kan“ e.V., den Budokan Herzberg e.V., den Shotokan Karate Dojo Senftenberg e.V. und den Karate-Verband Lausitz e.V., und zu ihrem 25jährigen Gründungsjubiläum den 1. BKSV e.V. aus Brandenburg und den Woltersdorfer Nikko Dojo e.V. mit der Ehrenplakette des Bundesverbandes DKV in Silber und Gold, die ihnen von Präsidentin Manja Lenk, Vizepräsident Bodo Pippel und Ehrenpräsident Marc Puhlmann überreicht wurden.
Die Temperatur in der Landkostarena Bestensee war mittlerweile gestiegen, so dass trotz größtmöglicher Durchlüftung nach der Ehrung alle in die Pause strebten. Das Bistro der Bestenseer bot wie in jedem Jahr eine Fülle von Erfrischungen, Stärkungen und Gebäck. Ob Würstchen, Papageienkuchen oder Kaffee und Mineralwasser, jeder konnte genug für seinen Geschmack finden und sich draußen auf dem Rasen entspannen.
Der Nachmittag begann mit einer weiteren Kata-Einheit mit Christian F. Karohs für alle, die sich um stabilen Stand und Unterkörper sorgen. Olav Büttner bot eine Einführung in das Kumite für Anfänger und Mathias Gäbel und Frank Isselborg fühlten gemeinsam im Wado-Ryu bei ihren Teilnehmern den Vitalpunkten auf den Grund. Den Abschluss bildeten Gert Krüger mit Aspekten der Selbstverteidigung im Bunkai, Marvin Mauer, der für aktives und passives Kampfverhalten im Kumite sensibilisierte und schließlich Frank Isselborg, der mit Qi Gong einen entspannenden Abschluss bot.
Nach einer Trainerfortbildung mit Dr. Lars Draack beschloss Stilrichtungsreferent Stanley Schulze das Programm mit einem Prüfertreffen.
Am späten Nachmittag war die Luft immer noch aufgeheizt trotz Lüftung, den Aktiven rann der Schweiß, und die Gis waren einfach nass. Einige Kinder waren schon vor dem offiziellen Ende erschöpft nach Hause gegangen, und die Athleten, die bis zum Schluss durchhielten, erholten sich vor der Rückreise am Bestenseer Bistro. Nach den vielen Monaten erzwungener Pause brachte der Tag vielen das altbekannte Gefühl, durch Anstrengung zu Spaß und Befriedigung gekommen zu sein.