Am 31.01.2018 stand in Groß Köris für die ersten bis achten Klassen „Karate“ auf dem Stundenplan der Grund- und Gesamtschule Schenkenland: Der SC Karate Bestensee e.V. war zu Besuch und die beiden Vereinstrainer Gert Krüger, 5. Dan, und Mandy Napierai, 1. Dan, führten die Schüler behutsam in die Grundlagen ein.
Der 31. Januar war für die Schule ein unvorhersehbar schwieriger Tag. Es waren nicht nur viele Schüler erkrankt, auch ein großer Teil der Lehrer war an diesem Tag krankheitsbedingt ausgefallen. Die vorhandenen Lehrer setzten alle Kräfte daran, den Unterricht durchzuführen und die erkrankten Kollegen zu vertreten.
Nach der ersten großen Pause kamen die ersten und zweiten Klassen zur 3. Stunde in die Turnhalle. Die Kinder waren neugierig und erwartungsvoll und Gert Krüger und Mandy Napierai begannen, sich den Schülern erst einmal vorzustellen und mit ihnen das Grußzeremoniell des Karate einzuüben. Für die Schüler war es ungewohnt, Grußformeln auf Japanisch zu sprechen und auf Knien sitzend sich mit einer Verbeugung zu begrüßen. Aber sie hatten erkennbar Spaß daran.
Nach einer Erwärmungsrunde ging es daran, den Schülern zu zeigen, wie man möglichst fest auf dem Boden steht um sich nicht so leicht wegschieben zu lassen. Mit sicherem Stand ging es dann in die ersten beiden Grundübungen, einem Fußtritt und einem Fauststoß. Auf den ersten Blick sieht so etwas leicht aus, doch merkten die Schüler schnell, dass die Koordination der Arme und Beine nicht ohne Übung hinzubekommen war. Das waren dann die Momente, in denen bei dem einen oder der anderen der Ehrgeiz erwachte. Dass auch die Zählungen zu den Übungen auf Japanisch gesprochen wurden und am Ende eines Laufs der zum Karate gehörende Kampfschrei, der „Kiai“, von allen gemeinsam ausgestoßen wurde, schien die Begeisterung der Schüler noch zu steigern.
Was bei den unteren Klassen noch ausgesprochen spielerisch anmutete, bekam in der zweiten Runde mit den Schülern der dritten und vierten Klassen schon etwas mehr Ernsthaftigkeit. Die von den Trainern geforderte Konzentration und die Anforderungen, die Körperkoordination wie verlangt auszuführen, lagen altersangemessen etwas höher. Die Schüler begannen eine Übung erst auf das Kommando des Trainers hin: „Hajime“ (初め = Anfangen!). Ebenso war das Übungsende erst dann gegeben, wenn der Trainer das Kommando gab: „Yame“ (止め = Beenden!). Aber auch diese Schüler waren schnell entflammt und hatten sichtbar Freude daran, die Übungen zu absolvieren.
Die größte Gruppe bestand aus Schülern der 5. bis 8. Klassen, die nach der großen Mittagspause zur fünften Stunde in die Halle kamen. Trotz der Altersspanne gelang es dem routinierten und erfahrenen Trainer Gert Krüger mit der Unterstützung seiner Assistentin Mandy Napierai, die Aufmerksamkeit und Konzentration der Schüler über die gesamte Einheit auf hohem Niveau zu halten. In diesen Altersgruppen wird die Neigung zur Egozentrik gelegentlich zu Lasten der erforderlichen Disziplin gepflegt. Nicht so in unserem Fall: Alle waren bei der Sache und motiviert.
Am Ende einer jeden Stunde erhielt jeder Schüler eine Urkunde, auf der seine Teilnahme an der Stunde bestätigt wurde, und einen Prospekt mit der Beschreibung der Übungen, die zuvor im Unterricht ausgeführt wurden. Dazu gab es auch einen Bogen mit einigen der im Karate gebräuchlichen Begriffe, Übersetzung und japanische Schriftzeichen inbegriffen.